Lünen- Vizebürgermeister in Untersuchungshaft. Der Vorwurf lautet sexueller Missbrauch in mehreren Fällen. War die Tat im Vorfeld ersichtlich? Haben die Behörden geschlafen?

Die Ereignisse überschlugen sich

Wegen Verdunklungsgefahr ist Vize Minister Daniel Wolski in Untersuchungshaft genommen worden. Es bestehe Verdunklungsgefahr. Der Vorwurf soll sich ersten Erkenntnissen nach um Sex gegen Geld für Jugendliche und kinderpornografisches Material auf einem Computer und entsprechende Chatverläufe handeln-, so die Staatsanwaltschaft Bochum.

Gab es Anhaltspunkte, die beachtet hätten werden sollen?

Bereits 2020 gab ein junges Mädchen an, dass sie über Instagram kontaktiert worden sei. Allerdings wurde der Fall damals schlichtweg nicht weiter von der Justiz verfolgt. Traurig, aber wahr, hier hätte man andere Kinder durch ein frühzeitiges Einschreiten womöglich schützen können. Ob und warum damals nicht reagiert wurde, wird nun sicherlich noch einmal geprüft werden.

Wie viele Opfer sind betroffen?

Nach Angaben der BILD handelt es sich wohl um insgesamt 9 Jugendliche, darunter auch ein 13-jähriges Kind. Ob es noch weitere Opfer gibt und eine damit verbundene Dunkelziffer noch steigt, dazu gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Informationen. Zu hoffen bleibt, dass die Opferzahlen nicht weiter steigen.

Wie sind die Taten abgelaufen?

Zum jetzigen Zeitpunkt ist relativ wenig über die Hintergründe bekannt. Wolski selbst schweigt zu den Vorwürfen. Klar ist, dass einige Jugendliche sich als volljährig ausgaben, andere wiederum ihr tatsächliches Alter mitgeteilt haben. Als Gegenleistung waren wohl Geld oder andere Geschenke geboten worden.

An wen kann man sich als Opfer wenden?

Grade dadurch, dass erst mal 3 Jahre nichts passiert ist, wirkt dies eher wie ein Hohn. Trotzdem möchten wir Opfer oder auch Angehörige dazu aufrufen, sich an das Hilfetelefon sexueller Missbrauch zu wenden. Die Rufnummer ist 08002255530.